Die Orgel der Evang.-Luth. Auferstehungskirche
Erbaut 1982 von der Orgelbauwerkstatt Hey, 2021 erweitert und überarbeitet von OBM Edgar Töpfer
Das Instrument wurde 1982 vom damaligen Orgelsachverständigen Walter Haffner konsequent in neobarocker Stilistik konzipiert, das heisst, dass helle und durchaus auch scharfe Klangfarben in Form von Mixturen und Aliquotregistern stark dominieren, während der grundtönigen Basis des Orgelklangs weniger Beachtung geschenkt wurde. Das Orgelideal der damaligen Zeit orientierte sich daran, die Orgelmusik vom Früh- bis Hochbarock stilgerecht wiedergeben zu können. Andere Stilrichtungen spielten keine wesentliche Rolle. Insbesondere der Darstellung der Orgelmusik des 19. Jahrhunderts sind dadurch enge Grenzen gesetzt, ebenso wie auch der differenzierten Begleitung des Gemeindegesangs nach heutigen Vorstellungen.
Da die Auferstehungskirche als Dekanatskirche Ort eines vielfältig ausdifferenzierten gottesdienstlichen Lebens ist und da in ihr auch zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen von überörtlicher Bedeutung stattfinden, wurde diese zugespitzte Klanglichkeit zunehmend als unbefriedigend und musikalisch einengend empfunden. Um die musikalischen Gestaltungsmöglichkeiten in Gottesdiensten, Konzerten und auch beim Unterrichten zu vergrößern und um auch der trockenen Raumakustik der Kirche besser gerecht zu werden, wurde das Instrument nun um einige Register erweitert. Insgesamt kamen fünf neue Klangfarben dazu: eine Trompete 8' im Pedal, die den Platz der selten benutzten Mixtur einnimmt, eine Oboe 8' im Schwellwerk, für die das vorhandene Zungenregister ins Hauptwerk gewechselt ist, sowie ein Prinzipal 4' und zwei Streicher (Salicional 8' und Schwebung 8') im erweiterten Schwellwerk. Dieses Mehr an Registern dient nicht der Erzeugung von mehr Lautstärke. Es geht vielmehr um einen größeren Reichtum an Klangfarben und um mehr Fundament, Wärme und Grundtönigkeit. Eigenschaften, die nicht zuletzt auch der abwechslungsreichen Begleitung des Gemeindegesangs förderlich sind. Die Ergänzungen auf technischer Ebene, insbesondere die Einrichtung von Sub- und Superoktavkoppeln dienen ebenfalls diesen Zielen. Bei allen Planungen und Überlegungen war es wichtig, behutsam und respektvoll mit der vorgefundenen technisch soliden Substanz der Orgel umzugehen.
| Hauptwerk |
Schwellwerk |
Pedal |
| Pommer 16’ |
Holzgedeckt 8’ |
Subbaß 16’ |
| Prinzipal 8’ |
Salicional 8′ (Auxiliar) |
Oktavbaß 8’ |
| Rohrpfeife 8’ |
Vox coelestis 8′ (Auxiliar) |
Gedacktflöte 8’ |
| Oktave 4’ |
Spillflöte 4’ |
Choralbaß 4’ |
| Kleingedeckt 4’ |
Prinzipal 4′ |
Posaune 16’ |
| Nasat 2 2/3’ |
Terz 1 3/5’ |
Trompete 8′ |
| Blockflöte 2’ |
Oktave 2’ |
Koppel I/P |
| Mixtur 4fach 1 1/3’ |
Scharf 3-4fach 1′ |
Koppel II/P |
| Trompete 8’ |
Oboe 8’ |
|
| Rohrschalmei 8′ |
Tremulant |
|
| Tremulant |
|
|
| Koppel II/I |
|
|
| Spielhilfen |
|
|
| Koppel II/I elektrisch |
Sub II/II |
Super II/II |
| Sub II/I |
Super II/I |
SW-Aux unisono aus |
| SW-Aux/Super I |
Sw-Aux/Sub II |
SW-Aux Sub |
| SW-Aux Super |
Zimbelstern |
|
